Jedes Ende birgt einen Anfang. Wir stehen heute an einem Punkt, an dem wir auf viele Jahre Erfahrungen zurückblicken können. Dieser Text soll dir, lieber Leser, einen Überblick verschaffen über das was war, was ist - und das, was hier in Ungarn werden möge. Ebenso soll er ein bisschen zur Klarheit verhelfen, wie unser Wirken im Kontext zu unseren nachbarschaftlichen Verhältnissen vor Ort zu sehen ist.
Wir sind Christoph & Yella sowie Markus & Lucie. Christoph und Yella leben seit nunmehr fast 15 Jahren hier vor Ort, Markus und Lucie seit ungefähr 1,5 Jahren. Wir haben dadurch natürlich einen ganz unterschiedlichen Erfahrungsschatz, was das Leben hier vor Ort angeht; Christoph &Yella haben in den letzten 15 Jahren umfangreiche Erfahrungen in Ungarn machen können und auch Lucie & Markus bringen aus ihrem vorherigen Leben individuelle Erfahrungswerte mit. Dies hat uns geholfen in den letzten 1,5 Jahren eine gemeinsame Sicht auf die Dinge zu erarbeiten.
Diejenigen Menschen, die uns in letzter Zeit oder auch im Verlaufe der vielen Jahre kennenlernen durften, wissen Bescheid, dass wir uns stets aus vollem Herzen für eine ganz gezielte Vision – die Vision der Familienlandsitz-Siedlungen – eingesetzt haben und sich daran bis zum heutigen Tage nichts geändert hat. Aktuell sind wir eine kleine Kerngruppe bestehend aus zwei Familien, welche zusammen weiterhin in Freude das Ziel der Umsetzung einer echten Familienlandsitz Siedlung wie sie im Buche steht 😊 im Auge behalten und zu gegebener Zeit – sobald die nötigen Mittel wie Finanzen und das dazugehörige Land vorhanden sind – in die Umsetzung gehen werden.
Die aktuellen Ereignisse, der Zustand der heutigen Menschen bzw. der Gesellschaft, sowie die gemachten Erfahrungen können die Frage aufwerfen, ob die Zeit für eine solche Siedlung jetzt schon reif ist. Wir glauben es wird funktionieren, wenn wir Gemeinschaft und Miteinander neu denken. Mit viel Desillusionierung verbunden, mussten wir hier vor Ort im vergangenen Jahrzehnt feststellen, dass schon allein der Umstand, sich für eine solche Idee zu positionieren, erschreckend viel Gegenwind auslöste. Man schaue nur in den deutschsprachigen Ländern, wo Menschen, welche mit dieser Vision in Freude Schönes erschaffen wollen, angegriffen und vom System zum Teil aufs Übelste diffamiert und sanktioniert werden.
Hier in Ungarn erlebten wir nicht so sehr das System als denjenigen Übeltäter, der uns das Leben schwer machen wollte, sondern vielmehr kamen die Störungen „aus den eigenen Reihen.“ Stellvertretend und in Analogie zu dem was in deutschsprachigen Ländern heute noch geschieht, fanden hier ähnliche Mechanismen in unserer eigenen kleinen Welt statt. In den ersten Jahren wurden viele sehr ermüdende Diskussionen und Debatten geführt. Lösungen gab es in diesem scheinbar nie enden wollenden Prozess keine. Ganz im Gegenteil: es folgte eine Zeit der Diffamierung und des Angriffs für die Positionierung zur Familienlandsitz-Siedlungs-Idee. Einige wenige versuchten immer wieder, uns in ihre provokativen Kriegstaktiken mit hineinzuziehen. Doch letztendlich haben wir hier vor Ort es in den letzten paar Jahren geschafft, uns von diesen Mechanismen ab- und uns dem freudvollen Erschaffen unserer Vision komplett hinzuwenden.
In jüngerer Vergangenheit, seit wir mit dem Mutterverein Edle Erde in die Öffentlichkeit gegangen sind, wurden wir immer mal wieder auf die uns umgebenden Menschen, und in welchem Zusammenhang wir mit ihnen verbunden sind, angesprochen. Darauf, ob es sich hier um eine sogenannte Siedlung, oder sogar um eine Gemeinschaft handelt, wo wir leben. Aus unserer heutigen Sicht – und da sprechen wir nur für uns – leben wir in einer für uns definierten Nachbarschaft mit überwiegend netten Menschen (überwiegend deutschsprachig), welche aus unterschiedlichsten Motiven hier leben und gelandet sind. Wie in jeder für uns gesellschaftlich gewohnten Nachbarschaft gibt es auch hier Menschen, die sich ab und an gemeinsam treffen und unverbindlichen kleineren Aktivitäten hingeben und einander mehr oder weniger gesonnen sind. Auch wenn wir mehrheitlich nicht solchen Treffen beiwohnen, so freuen auch wir uns, wenn mit einzelnen dieser Menschen wohlwollende Begegnungen stattfinden können. Die Basis für eine echte gemeinsame Vision gibt es allerdings aus unserer Sicht heute noch nicht.
Wir wünschen uns, mit allen Menschen die das auch wollen, an der Umsetzung der gemeinsamen Vision zu arbeiten. Wichtige Werte im Miteinander sind für uns dafür aber elementar um das wirkliche gemeinsame WIR erreichen zu können. Wenn man bedenkt, dass die allermeisten Gemeinschaften (über 90%) ihre ersten beiden Jahre ab der Gründung nicht überstehen, dann fühlen wir uns darin gestärkt, eben genau das Hauptaugenmerk auf das ehrliche und transparente Miteinander zu legen. Unserer Ansicht nach bedarf es, nebst gemeinsamen Werten, eben auch einer gemeinsamen Vision, um ein Projekt in einer solchen Größenordnung etablieren zu können.
Wir zwei Familien konzentrieren uns für unseren Teil auf unsere gemeinsame Vision – die zukünftige Erschaffung einer Familienlandsitz Siedlung hier im Westen Ungarns in unserer näheren oder auch weiteren, für uns sinnvoll erreichbaren Umgebung (dass wir bei der Umsetzung einer solchen Siedlung die nötige räumliche Distanz zur direkten Nachbarschaft wahren, gebührt der nötige Respekt unseren Nachbarn gegenüber).
Selbstverständlich wünschen wir uns zu gegebener Zeit auch Menschen, die unsere Vision und gemeinsamen Werte teilen und zusammen mit uns dergleichen aufzubauen bereit sind. Solche Menschen zu finden, die sich aus vollem Herzen, in tiefem gegenseitigem Austausch darauf einlassen wollen und sich in echter gemeinsamer Verbindlichkeit dafür einsetzen, ist jedoch keine leichte Aufgabe, wie die Vergangenheit bewiesen hat.
Nichtsdestotrotz bleiben wir in Freude und mit unserem Schaffensdrang, nebst der Gestaltung unserer eigenen Familienlandsitze, zusammen mit all den anderen Menschen, die heute schon diese Vision teilen, auf eine gemeinsame und wundervolle Zukunft fokussiert, die sich auf dieser gesamten Erde – und es ist nur eine Frage von Zeit – entfalten und wahr wird.
In den letzten Jahren habe ich erkennen dürfen dass es offensichtlich viele individuelle Deutungen des WIR gibt, was dazu geführt hat, dass unser WIR nun wieder aus „nur“ zwei besteht. Dafür aber auf Augenhöhe,in gegenseitigem Respekt und Aufrichtigkeit. WIR in einer wirklich ernsthaft gelebten Gemeinschaft, zu der sich jeder bekennt, in der jeder seine Stärken zum Gelingen des Ganzen einbringen und entwickeln kann und das auch im Handeln für alle sichtbar werden lässt. Ich bin gespannt wie groß die Übereinstimmung unserer gemeinsamen Werte und Vorstellungen/Visionen sein mag, bin aber schon jetzt nach dem was ich von Euch gelesen und gesehen habe positiv gestimmt. Vielleicht können wir das ja morgen Abend beim Zoom vertiefen…
Herzliche Grüße
Lieber Florian,
es ist spannend in deinen wenigen Worten doch auch schon wahrnehmen zu können, wie wichtig euch scheinbar das wahrhaftige WIR ist. Für uns ist das verbindliche, transparente und wahrhaftige Miteinander die Grundlage einer funktionierenden Gemeinschaft. Über einen Austausch darüber freue ich mich sehr. Deine Anmeldung zu dem heutigen Zoom, habe ich dir per E-Mail schon beantwortet. Liebe Grüße Markus