Vision

Entwicklung und Idee Familienlandsitz

Die Idee der Familienlandsitzsiedlung leistet einen wertvollen Beitrag zur Entfaltung eines neuen Bewusstseins, in welchem sich der Mensch wieder auf die natürliche Schöpfungsordnung zurückbesinnt.

Spuren dieses Ur-Wissens sind bei Nachkommen vieler alter Völker der Erde auf allen Kontinenten zu finden. Es handelt sich dabei um eine bewährte und krisenfeste Form des Zusammenlebens in Siedlungsgemeinschaften und echter Nachbarschaft, die die individuellen Bedürfnisse und Begabungen des Einzelnen berücksichtigt und einen hohen Grad an Eigenverantwortung und Freiheit gewährleistet.
Viele dieser Urbilder vom Familienlandsitz und von Siedlungen wurden in unserer heutigen Zeit in der russischen Bücherreihe „Die klingenden Zedern Russlands“ von W. Megre auf eine wunderbare Art und Weise beschrieben.

Der Verein Edle Erde hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen zu unterstützen, die auf dem eigenen Stück Land, jeweils ca. ein Hektar, eine neue Existenz begründen möchten, welche nachhaltig und krisensicher ihr Leben erhält.
Die Antriebskraft dafür entsteht aus der Erkenntnis heraus, dass ein Umdenken und die Rückkehr zu den wirklichen Wurzeln stattfinden muss, wenn wir voll guter Hoffnung einer freudvollen Zukunft entgegensehen wollen. Ein regionaler Bund von Familienlandsitzen hat zusätzlich den Vorteil, wirtschaftlich und gemeinschaftlich zusammenzuwirken und somit die Stabilität und Produktivität der Familienlandsitzer zu unterstützen.
Die durch unseren Verein geförderte Lebensweise ist innerhalb und außerhalb Ungarns vielen Menschen gut bekannt. Insbesondere in mitteleuropäischen und osteuropäischen Ländern ist die Tradition der Kleingärten noch erhalten geblieben.
Bei den Russen heißen diese Orte „Datschen“. Dort verbringen viele von ihnen die Sommermonate, bearbeiten ihr Stück Land und versorgen sich und ihre Angehörigen mit frischem Obst und Gemüse Auch in den ungarischen Dörfern bewirtschaften viele Bewohner noch immer einen Küchengarten, darüber hinaus existieren in Ungarn die sogenannten Pincen, das sind kleine Häuschen in den unzähligen Weinbergen Ungarns, welche die Großelterngeneration noch fleißig kultivierte.

Die alte Tradition der Selbstversorgung entdecken heute viele Stadtmenschen wieder, daraus entsteht eine nicht mehr zu stoppende Welle von Menschen, die das Bedürfnis haben, wieder auf dem Land zu leben.

In den letzten Jahrzenten wurden durch die Wiederbelebung der Landsitzidee weltweit viele solcher Einzellandsitze und auch ganze Familienlandsitzsiedlungen gegründet. Hierfür liefert uns die russische Situation in erster Linie ein exzellentes Beispiel: Dort existieren mittlerweile über 450 Familienlandsitzsiedlungen - unter anderem auch deswegen, weil der Staat diese Lebensweise bewusst mit der Verankerung des Rechts einer jeden Familie auf einen Hektar Land in der russischen Verfassung unterstützt.

In Ungarn entstanden in den letzten 15-20 Jahren landesweit einzelne Familienlandsitze, die Tendenz ist dabei steigend. Seit einem Jahrzehnt gibt es auch in Ungarn namhafte Größen, die in ihren Vorträgen und Interviews an die wichtige Rolle der Familienlandsitze als eine Lösung für unsere heutige Krisenzeit erinnern.
In den letzten Jahren sind viele Lebensgeschichten über die verschiedenen Kanäle der sozialen Medien in der Öffentlichkeit bekannt geworden, die wiederum weitere Menschen in Ungarn inspirieren, Familienlandsitze zu gründen. Die Einblicke in diese Lebensgeschichten zeigen, dass der Aufbau eines Landsitzes für viele Familien eine Kraftprobe über mehrere Jahre darstellte, da die ehemaligen Stadtbewohner viele traditionelle ländliche Tätigkeiten aufs Neue lernen mussten. Zahlreiche Familien haben den Wunsch, für sich diese Idee umzusetzen, sehen jedoch zur Zeit noch nicht den Weg dahin.

Der Mutterverein Edle Erde - zur Erschaffung von Lebensräumen für Familienlandsitze setzt sein volles Potenzial dafür ein, dass die Menschen wieder in ihre Gärten kommen und begleitet sie beim Aufbau von gemeinschaftlichen Siedlungsstrukturen.

Der Familienlandsitz-Bund

Die einzelnen Familienlandsitze wirken zusammen als Bund und sind lokal miteinander verbunden. Die siedlungsähnliche Struktur eines Verbundes von Familienlandsitzen kommt auch in der allgemein gewählten Bezeichnung "Familienlandsitzsiedlung" zum Ausdruck. Eine solche zukünftige Familienlandsitzsiedlung kann aus bis zu hundert Familienlandsitzen bestehen.
Die einzelnen Familienlandsitze sind verbunden durch begehbare Wege, wobei jeder Landsitz auch über einen mit Fahrzeugen befahrbaren Anfahrtsweg verfügt.

Die Entwicklung der Familienlandsitzsiedlung ist ein gemeinschaftliches Projekt von gleichgesinnten Familienlandsitzern, die sich zu einem Bund zusammengeschlossen haben - dem "Familienlandsitz- Bund". Jeder Einzelne trägt nach bestem Wissen und Gewissen, in seinem eigenen Tempo und Vermögen dazu bei. Alle Mitglieder des Familienlandsitz-Bundes bewegen sich in die gleiche Richtung, d. h., jedes Mitglied ist bestrebt, sich und seine Umgebung zu seinem eigenen - und damit zum größten Wohl aller - zu gestalten. Jeder Familienlandsitz wird dabei mit samt seinen Bewohnern als eine sich in ihrer eigenen Geschwindigkeit entwickelnde und ihre Bedürfnisse eigenständig definierende Partei akzeptiert und respektiert.

Jeder Familienlandsitzer definiert somit selbst die Regeln für seinen eigenen Familienlandsitz.
Die Bewohner des definierten Lebensraumes verwalten sich selbst, Entscheidungen werden gemeinschaftlich zum Wohle aller getroffen.

Die einzelnen Familienlandsitzer unterstützen sich gegenseitig mit ihren individuellen Fähigkeiten und ihrem Wissen. Hier leben Familien über Generationen harmonisch für- und miteinander und haben Freude beim Betrachten ihrer individuellen und gemeinsamen Schöpfung. Je nach Bedürfnis der einzelnen Mitglieder können gemeinsam genutzte Flächen vorhanden sein, beispielsweise als Weideflächen, als Treffpunkte für Feste etc., oder auch den Bau gemeinsam genutzter Gebäude, wie einem Gemeinschaftshaus, Heilzentrum, einem Besucherzentrum oder einem Laden zum Tausch und Verkauf von überschüssigen Produkten.
Ganz generell können bestimmte Lebensmittel wie zum Beispiel Getreide und Weidetiere gemeinschaftlich angebaut, bzw. gehalten werden, wenn die Mitglieder so etwas beschließen. Generationenübergreifende Lernorte für lebenslanges Lernen können gemeinsam errichtet und geführt werden.
Lärmintensive Gewerke wie die Schmiede oder die Sägerei können ebenfalls auf gemeinschaftlich genutzte Flächen ausgelagert werden. So wird die Siedlungsinfrastruktur autonom und gemeinsam erschaffen, erhalten und finanziert.
Auf ehemals brachliegenden, verwilderten, zum Teil durch extensive Landwirtschaft ausgebeuteten Flächen entstehen durch die oben beschriebenen Maßnahmen Paradiesgärten, die vielen Menschen Wohn-, Arbeits- und Lebensraum bieten. Es entwickelt sich eine unermessliche Artenvielfalt durch viele Kilometer auf verschiedenste Weise angelegte lebendige Zäune, bestehend aus Bäumen und Sträuchern in bunter, meist essbarer Vielfalt.
Viele Teiche, Feuchtbiotope und Wasserretentionsflächen, Mischwälder und Obstwiesen bieten für unzälige von Tieren Lebensraum und Nistplätze, Nahrungsquellen und Unterschlupf. Es entsteht ein stabiles ökologisches System, welches sich selbst trägt und erneuert. Das Pflanzen von Bäumen bewirkt langfristig eine Klimaregulierung, schützt vor Bodenerosion und schafft Raum für seltene oder vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Angelegte Wasserretentionsflächen balancieren den Wasserbedarf für Mensch, Pflanze und Tier aus.
So erschaffen wir ein umsetzbares und nachhaltiges ländliches Lebensmodell für Generationen von Menschen, welches in fast alle Teile der Erde übernommen werden kann. Es entsteht ein Lebensumfeld, in dem Kinder von der Zeugung an ein Leben in Fülle erfahren und dadurch ihre schöpferischen Fähigkeiten zum Wohle der Gesellschaft voll und ungestört entfalten können.
Der Familienlandsitz-Bund fördert ein tragfähiges Wirtschaftsgefüge und die Entstehung vielfältiger Arbeitsbereiche. Darüber hinaus trägt er zu einer dauerhaften und krisenfesten Versorgung der Siedler und der umliegenden Dorfbewohner bei.

Der Familienlandsitz

Der Familienlandsitz bietet die Lebensgrundlage für eine Familie über Generationen:
Ein Familienlandsitz besitzt die Größe von circa 1 Hektar = 10.000m². Jede Familie ist für ihr Grundstück selbst verantwortlich. Dieser Lebens- & Schaffensraum nährt Körper, Geist und Seele auf natürliche und nachhaltige Weise für Generationen.
Die einzelnen Grundstücke sind umgrenzt von einem lebendigen Zaun aus Bäumen und Sträuchern in bunter Vielfalt. Er schenkt uns Früchte, Nüsse, Brennholz und Baumaterial. Tieren bietet der lebende Zaun Nahrungsquelle, Nistplatz & Unterschlupf. Der große Vorteil dieses lebendigen Zaunes besteht darin, dass er über die Jahre immer dichter und besser wird.
Zwischen den einzelnen Grundstücken verlaufen befahrbare Wege. Die angrenzenden Nachbarn sind miteinander verantwortlich für die Pflege dieser Wege.
Ein Drittel und mehr der Landsitzfläche besteht aus Mischwald. Das sich entfaltende Gleichgewicht der Pflanzen reguliert den Grundwasserspiegel, sorgt für ein natürliches Bodenklima und gesunde Atemluft. Die Bäume speichern Wasser und wandeln Sonnenenergie in Sauerstoff und Holz um. So entsteht ein natürlicher Wald, durchzogen mit Wegen und einzelnen Lichtungen, in deren Mitte sich ein angenehmer Lebensraum für Mensch und Tier bildet.
Auf jedem Landsitz gibt es eine oder mehrere natürliche oder angelegte Wasserflächen, Brunnen und/oder Quellen. Sie geben in bester Qualität Wasser für Pflanzen, Tiere und Menschen. Komposttoiletten und lebende Pflanzenwurzeln wandeln Ausscheidungen in wertvollen Humus-Dünger.
Der Familienlandsitz stellt einen essbaren Garten dar - Gemüse, Kräuter, Beerensträucher und Obstbäume sichern die Nahrungsvielfalt für jede Familie auf hochwertige Weise. Mehrerträge können getauscht, gehandelt oder verschenkt werden.
Nutztiere werden artgerecht und liebevoll gehalten und behandelt. Ihrer natürlichen Bestimmung folgend helfen sie uns in vielen Lebensbereichen.
Haus und Nebengebäude bestehen so weit als möglich aus natürlichen Materialien der näheren Umgebung.

Das natürliche Angebot von verschiedensten Farben, Formen und Düften im Pflanzenreich weckt die schöpferischen Kräfte der  Familienlandsitzbewohner. So kommt es automatisch zu dem Wunsch, auf möglichst viele verschiedene Arten den eigenen Raum zu einem harmonischen Bild zu gestalten, gleich einem Maler, der eine leere Leinwand vor sich hat. Die Kombination von Mischwald und Wasserfläche bietet unzähligen verschiedenen Tier- und Pflanzenarten eine Heimat auf dem Familienlandsitz. Durch diese Vielfalt entwickeln sich symbiotische Verbindungen, Tiere und Pflanzen verwachsen sich zu einem einzigen ökologischen Organismus mit eigenem Mikroklima, welches natürlicherweise vor extremen Witterungen schützt. Eine hohe Hecke aus den verschiedensten Bäumen und Sträuchern schützt den Familienlandsitz vor kaltem Wind und damit verbundenen Frost- und Sturmschäden. Tiefwurzelnde Laubbäume erhöhen den Grundwasserspiegel durch die Kapillarwirkung ihrer Wurzeln. Ein größerer Naturteich schützt ebenfalls vor Extremen - in Trockenzeiten bewässert er seine Umgebung und im Winter dient er als Wärmespeicher und schützt ebenfalls vor schädlichen Frösten. In Kombination mit einer Pflanzenkläranlage erfüllt der Teich auch noch weitere Funktionen. So leistet jeder auf einem Familienlandsitz lebende Mensch ganz automatisch einen nicht unerheblichen Beitrag für eine gesunde Erde.

Warum ist ein Familienlandsitz ein Hektar groß?

Der Familienlandsitz stellt ein Informationsfeld dar: Dadurch, dass der Mensch sich über die Jahre mit seinem Grundstück beschäftigt, es in Liebe und Freude hegt und pflegt, entstehen Wechselwirkungen zwischen den darauf lebenden Menschen und den Pflanzen- und Tierwesen. Diese Wechselwirklungen funktionieren nach dem Resonanzprinzip, nach dem Motto: „Was du säst, das wirst du ernten“ – all die Liebe, die der Mensch in sein Land hineingibt wird von diesem auch wieder an ihn zurückgegeben. So entsteht ein Raum der Liebe, der seine Bewohner in seiner Vervollkommnung unterstützt und ihm nach außen Schutz bietet. Ein zu großes Stück Land bewirkt, dass der darauf lebende Mensch den Raum nicht mehr halten kann; Fremdeinflüsse können leichter eindringen. Viel größere Flächen machen nicht freier, sie erschweren die vorwiegend von Hand durchgeführte Bearbeitung und werden unübersichtlich in der Pflege.

Der Familienlandsitz als Lebensraum fungiert in sich als „Haus“. Diese Vorstellung geht über die gewohnten vier Wände um uns herum hinaus. So werden alle Bereiche des Grundstückes als gleichwertiger Wohnraum betrachtet.

Raum der Liebe

Der Mensch auf seinem Familienlandsitz ist bestrebt, einen Raum der Liebe zu erschaffen, für sich selbst und seine Nachkommen – einen lebenswerten Raum, in dem sich alle Bewohner glücklich und beheimatet fühlen und diesen mit ebensolcher Wertschätzung für die kommenden Generationen weiterführen. So entsteht für die Familie eine über Generationen lebensfähige und lebenswerte sakrale Existenzgrundlage im Einklang mit der Schöpfung, die Bewohner beseelen so fortlaufend ihren Raum der Liebe, der seinerseits ebenfalls beseelt ist. Der Familienlandsitz bildet auf diese Weise eine Einheit aus Menschen, Pflanzen, Tieren und Wesenheiten, der allen Bewohnern dieses Raumes Schutz, Geborgenheit und Liebe bietet. Wir Menschen gestalten diesen Raum aktiv und übernehmen damit die große Verantwortung, all jenen Bewohnern so gut wie möglich gerecht zu werden und die im Leben vorhandenen Energien in Ausgleich und Harmonie zueinander zu bringen. Die Liebe, mit der wir jede Handlung am Land und für das Land ausführen, bekommen wir in gleicher Weise von diesem Lebensraum zurück – wir sorgen für unseren Lebensraum und unser Lebensraum sorgt für uns.

Der Familienlandsitz-Bund - die Vorteile

Auf dem Familienlandsitz werden alte Traditionen mit neuen Technologien sinnvoll „verheiratet“. Auf diesem lebt eine Familie – die Familie gilt als ursprünglichste Form des miteinander und füreinander Lebens. Sie ist das Grundelement der Gesellschaft. Von der kleinsten Einheit des individuellen Menschen und seiner Familie bietet diese Idee Lösungen über die Siedlungsgemeinschaften und den Staat bis hin zur globalen Ordnung unserer Mutter Erde. Die Idee des Familienlandsitz-Bundes schließt alle ein - Menschen jeden Alters, jeder Religion und jeder Hautfarbe können ihren Familienlandsitz gestalten, sofern sie den Wunsch dazu verspüren. „Familie“ bedeutet hier die gesamte Gemeinschaft von jetzt lebenden Mitgliedern, sowie den Vor- und Nachfahren. Auch eine Einzelperson ist somit immer Teil einer Familie. Der Familienlandsitz schafft hier die Verbindung zwischen den einzelnen Generationen. Er ist so angelegt, dass noch unsere Kinder und Kindeskinder ihn weiterführen und vervollkommnen wollen, während gleichzeitig eine Rückverbindung zu den Ahnen aufgebaut werden kann. Somit entsteht auch eine sehr innige Verbindung zum Land mit seinen Pflanzen und den darauf lebenden Tieren selbst. Dies betrifft die spirituellen wie auch die biologisch-weltlichen Aspekte.
Das alles geschieht aus der Freude heraus und nicht primär aus Gründen der Ansammlung von Geld und Reichtum. Glück und wirklicher Reichtum werden vielmehr durch freudvolles Schaffen und dem Teilen der eigenen Schöpfung mit anderen erreicht, als durch Ansammlung von Besitz. Eine gute Bindung zu den Mitmenschen entsteht dort, wo es der Gemeinschaft gut geht. Jeder Beteiligte lebt seine Individualität zum höchsten Wohle aller. Die Familien- und Siedlungsstruktur bietet die bestmögliche Förderung und Entwicklungsmöglichkeit für Kinder als eigenständig und frei denkende Menschen, welche die Natur und das Leben respektieren.
Die Idee des Familienlandsitz-Bundes bezieht natürlich auch alle derzeit lebenden Familienmitglieder mit ein, wir sprechen hier also von einem generationsübergreifenden Lebensmodell. So ist die Altersvorsorge der älteren Familienmitglieder gesichert, während die Jüngeren von der Weisheit und Lebenserfahrung der Großeltern profitieren. Die täglich anfallenden Arbeiten auf dem Familienlandsitz geben allen Familienmitgliedern eine sinnvolle Aufgabe und bieten ein Leben in Würde bis ins höchste Alter. Nötige staatliche finanzielle Unterstützung zur Unterbringung und Versorgung von alten Menschen in Heimen können eingespart werden. Den heute leider allgegenwärtigen Problemen wie Burnout-Erkrankungen, Arbeitsstress bzw. Arbeitslosigkeit und Sozialhilfebedürftigkeit kann mit der von Freude und einem Gespür für sinnvolles Tun für sich selbst und die eigene Familie geleisteten Arbeit auf dem Familienlandsitz vorgebeugt werden. Von den auf den Landsitzen mit Liebe angebauten nährstoffreichen Lebensmitteln profitiert auch die Stadtbevölkerung, da Überschüsse abgegeben werden können. Das hat vielfältige positive Auswirkungen – die Wichtigste: Die Gesundheit der Bevölkerung verbessert sich - gesunde Menschen sind generell glücklicher und auch leistungsfähiger, die Nachfrage nach wirklich gesunden Lebensmitteln steigt, wenn deren Konsumenten den Mehrwert dieser Lebensmittel buchstäblich am eigenen Leib erfahren. Diese steigende Nachfrage sichert die Kleingärtner auf ihren Familienlandsitzen zum einen finanziell ab, zum anderen kann dadurch ein Paradigmenwechsel erfolgen - die selbst erfahrene gesundheitliche Verbesserung durch gesunde Nahrung weckt in immer mehr Menschen den Wunsch, selbst Familienlandsitze zu gründen.

Der Familienlandsitz auf einen Blick

Auf einem Familienlandsitz lebt eine Familie möglichst autark und selbstbestimmt. „Familie“ ist hier definiert als „ein Mensch mitsamt seinen Vor- und Nachfahren“ – auch einzelne Menschen können also einen Familienlandsitz gründen. Der Familienlandsitzer kann seinen Familienlandsitz in seinem
Tempo aufbauen und nach seinen Vorlieben gestalten, er soll generationenübergreifend erhalten bleiben.

Vision des Familienlandsitzes:

Jede Familie lebt auf +/- einem Hektar Land (10.000 qm)
Ein „lebendiger Zaun“ aus Sträuchern und Bäumen umgibt den Hektar
Mindestens ein Drittel der Fläche besteht aus Wald
Ein angelegter Teich zum Baden, für Tiere und Pflanzen, wirkt ausgleichend auf das Mikroklima
Gemüse- und Kräutergarten, Nuss- und Obstbäume, sowie Beerensträucher tragen einen Großteil zur Versorgung der Bewohner bei
Die Gebäude werden aus möglichst natürlichen Materialien errichtet
Mehrere Familienlandsitze schließen sich zu einer Siedlung zusammen, die einzelnen Landsitze sind durch Wege getrennt

Mehrsprachigkeit und kulturelle Vielfalt

Auch wenn die Ungarisch-stämmigen Familien den überwiegenden Teil der Siedlungsgemeinschaft ausmachen werden, ist davon auszugehen, dass gerade in unserer speziellen Situation, hier, sich auch Menschen aus verschiedenen vorwiegend Westeuropäischen Ländern anschliessen werden. Die mitgebrachten Kulturen und Sprachen sehen wir als wertvolles Gut und die Mehrsprachigkeit als Bereicherung an.
Für das gute Einleben solcher fremdsprachigen Siedler in die westungarische Region sehen wir die Bereitschaft Ungarisch zu lernen, als notwendig an. Um die Mehrsprachigkeit gut in das Siedlungsleben zu integrieren, sind freiwillige Sprachkurse in den Sprachen der Siedler eine sinnvolle Ergänzung.

Eine Familienlandsitzsiedlung als integrales Naturschutzgebiet

Mit unserem Wirken soll ein Naturschutzgebiet mit den Menschen als gleichberechtigter Anteil in der "Nemes-Region"* entstehen. Alle Lebewesen haben nach dem Plan der Schöpfung ihre Bestimmung - das gilt für Pflanzen und Tiere, wie auch für den Menschen. In dem entstehenden Naturschutzgebiet werden alle hier lebenden Menschen zu Hütern der Region und unterstützen die Tiere und die Pflanzen, um gemeinsam zur bestmöglichen Entfaltung zu gelangen. Die Nemes-Region wird dadurch zum ersten Naturschutzgebiet, in der auch der Menschen gleichberechtigt lebt und den Raum verantwortungsbewusst nach dem Vorbild alter Kulturen hütet.
Durch Humusaufbau, Windsperren in Form von Hecken und Wäldern, dem Aufbau flächendeckender Vegetation und dem Vermeiden von  Bodenverdichtung und Pflügen, dem Anlegen von Wasserretentionsflächen und der dadurch gesteigerten Biodiversität erhält die Region die Möglichkeit,
sich von Grund auf zu regenerieren.

* Der Begriff "Nemes-Region" ist von den Vereinsmitgliedern selbstgewählt, da die schon vorhandenen Familienlandsitze sich in einer Gegend befinden, in der viele Dörfer das Wort "nemes" im Namen tragen (nemes (ung.) = edel).

Integration in die Region

Über den schon bereits erwähnten Nutzen des Familienlandsitz-Bunds für Mensch und Natur hinaus profitiert auch die Region von dessen Existenz:
Die Fähigkeiten und Tätigkeiten der zuziehenden Siedler führen zu einer Weiterentwicklung & Erschließung. Die Nachfrage nach bestimmten regionalen Produkten, insbesondere qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, steigt signifikant. Dies schafft unter anderem neue Möglichkeiten,
Kooperationen und Absatzmärkte in der regionalen Landwirtschaft.
Der Wunsch nach einer gesunden Lebensweise führt automatisch zu einem Umdenken. Das Bewusstsein für Umweltschutz – die Interaktion mit der uns umgebenden Natur und ihrer Pflanzen- und Tierwelt – kann sich so immer mehr entfalten, so bleiben viele Gärten erhalten oder werden neu gegründet
Die steigende Attraktivität der Region zieht neue Gemeindemitglieder in die Dörfer, gleichzeitig verringert sie den Wegzug von Menschen in die Städte. Außerdem ist dadurch mittelfristig eine deutliche Einkommenssteigerung möglich.
Die Nachfrage nach Unterkünften in der näheren Umgebung, wie Gästezimmer oder Pensionen für Besucher und Interessierte steigt. Das Bereitstellen solcher Angebote schafft und erschließt neue Märkte und nachhaltige wirtschaftliche Perspektiven Darüber hinaus entstehen ganz neue Arbeitsbereiche, wie zum Beispiel eine Kompost- und Humusaufbereitung in größerer Dimension, um allen Gärten in der Region wieder zurück zu fruchtbaren und gesunden Böden zu verhelfen.
Das Angebot an kulturellen Aktivitäten wie Musik, Tanz und Kunst steigt automatisch mit dem Zuzug junger Familien und dem lebendigen Leben in einer Familienlandsitzsiedlung.
Durch eine Wiederaufforstung und Erhöhung der Biodiversität auf den Familienlandsitzen wird die Region wird zu einem Naherholungsgebiet mit dem Menschen in ihrem Zentrum.
Die Immobilien der umliegenden Gemeinden erfahren eine Wertsteigerung.
Eine Landveredelung, beispielsweise durch Seen, und steigende Biodiversität, kommt auch der Region zugute.

Infrastruktur und Bauhof

In jeder Familienlandsitzsiedlung fallen grundlegende Leistungen an, wie beispielsweise das Anlegen von Wegen. Darüber hinaus ist es sinnvoll, gewisse Güter gemeinschaftlich zu erwerben und innerhalb des Siedlungsrahmens zu verteilen und zu nutzen. Aus diesem Grund wird die Einrichtung eines kleinen Bauhofs angestrebt:

Baufahrzeuge, Baumaschinen und Baustoffe zur gemeinschaftlichen Nutzung
Mobiles Sägewerk für die Grundversorgung mit Baumaterialien
Die Abfallentsorgung kann organisiert und gebündelt werden
Eine Postadresse und eine Annahmemöglichkeit von Paketen an zentraler Stelle
Materialien zum Bau und Wartung von ggf. gemeinschaftlich genutzten Energie- und Wassernetzen

Die Versorgung mit Strom (öffentliches Stromnetz/ autarke Stromversorgung) hängt von den geografischen Gegebenheiten und der Entscheidung jeden einzelnen Landsitzes ab.
Die Versorgung mit Trinkwasser durch gemeinschaftliche Brunnen ist, soweit umsetzbar, sinnvoll und wird angestrebt.
Auf Straßen soll soweit wie möglich verzichtet werden. Jeder Familienlandsitz sollte nach Möglichkeit das Recht auf eine Zufahrt bis zur Landsitzgrenze haben. Die notwendigen Straßen werden gemeinschaftlich errichtet und betrieben.

Förderung der Siedler und der Gemeinschaft

Die Siedler sollen sich in den ersten Jahren – nebst dem Aufbau des eigenen Familienlandsitzes – auch auf den Aufbau einer starken Gemeinschaft konzentrieren können und sich möglichst effizient mit dem Bau der notwendigen Infrastruktur auseinandersetzen können. Dafür notwendige planerische Leistungen werden im Vorfeld erbracht und Materialien gebündelt eingekauft. Neue Siedlungsanwärter bekommen dabei die Gelegenheit, sich frühzeitig in den Planungsprozess einzubringen. Vor Ort gemachte Erfahrungen bei behördlichen und anderen notwendigen strukturellen Belangen werden gesammelt und unter den Siedlern geteilt. Damit werden amtliche Vorgänge (Anmeldung, KFZ etc…) vereinfacht.

Lebensunterhalt

Die Siedlung ist kein eigenständiger Kosmos, sondern unter anderem auch Teil der regionalen Wirtschaft. Alle Siedler kommen für ihre Kosten selbst verantwortlich auf, ein Umdenken bei der Besorgung des Lebensunterhalts ermöglicht jedoch die Erschließung von alternativen Erwerbsstrategien, wie beispielsweise:

Arbeit im Homeoffice (zB Internet, Ingenieur, Grafiker)
Arbeit im Zentrum für natürliche Heilung (z.B. basische Anwendungen)
Individuelle Angebote (z.B. Auszeit für gestresste Manager)
Angebote im Individualtourismus (z.B. Urlaub mit hohen Erlebnisanteil „Urlaub auf den Bauernhof“)
Seminarangebote (z.B. Lehmbaukurs, Kochkurse, Kurse zur Gemeinschaftsbildung)

Selbstversorgung

Die Erfahrung zeigt, dass die komplette Selbstversorgung für eine Familie mit großer Herausforderung verbunden ist. Die Bandbreite der Bedürfnisse unterliegt auch großen individuellen Unterschieden. Hier erschließt sich einer der großen Vorteile einer Siedlung – die arbeitsteilige Selbstversorgung: Neben der Erwerbsarbeit gehen die Siedler zahlreichen Aufgaben nach individuellem Interesse und Fähigkeiten nach, die sie untereinander tauschen können. Sie sind dann in einen oder mehreren Bereichen in der Lage, effizient Leistungen über den eigenen Bedarf hinaus bereitzustellen. Erwerbsarbeit und arbeitsteilige Selbstversorgung ermöglichen ein Leben mit hoher regionaler Versorgung in Wohlstand.
Spezialisierungen in der arbeitsteiligen Selbstversorgung können zum Beispiel in den Bereichen, der Stoff- und Holzverarbeitung, der Kräuter- und Gartenkunde sowie der Lebensmittelverarbeitung, der Tierhaltung und Aufbereitung von daraus entstehenden Produkten, dem gesamten Baugewerbe und im Bereich der Sprachen und Künste zu finden sein.

Gemeinschaft & Souveränität

Schon während des Bewerbungsprozesses und in der Probephase wird das selbstverantwortliche Handeln der Siedlungskandidaten mit hoher Wichtigkeit bewertet, denn eine starke Gemeinschaft zeichnet sich durch den Zusammenschluss von starken und selbstverantwortlich handelnden Menschen aus. Jede neue Familie sollte außerdem in der Lage sein, sich finanziell selber zu versorgen.

Bei der Planung der Siedlung bedient sich der Verein innovativer Modelle der Selbstorganisation und der soziokratischen Entscheidungsfindung. Dazu gehören Modelle wie Ubuntu und ein geschützter Raum für Konfliktlösung.

Jedes Siedlungsmitglied ist für sich selbst bestrebt, die volle Verantwortung für sein eigenes Tun und Sein zu tragen und sich auf seinem ganz individuellen Weg hin zu einem souveränen Menschen zu vervollkommnen. Folglich bedarf es auch beim Aufbau und der Gestaltung unserer zukünftigen Lebensräume ein radikales Umdenken in der Art und Weise, wie wir unser gemeinsames Schaffen umsetzen.

Soziokratische Entscheidungsfindung*, Gewaltfreie Kommunikation** und UBUNTU*** sind einige Begriffe, die Schwerpunkte darstellen und unser Wirken sehr stark prägen werden.

Basiswerte wie Transparenz, Gleichwertigkeit aller Beteiligten (gleiche Augenhöhe), Akzeptanz verschiedener Sichtweisen, eine positive Fehlerkultur, wie auch Fairness und gerechter Ausgleich im Geben und Nehmen – echte Menschlichkeit, sind Bestandteil unseres Wirkens.

Unsere Beschlussfassungen finden auf Basis von Argumenten statt, denen eine gemeinsame Entscheidung (Konsens) zu Grunde liegt. Da jeder einzelne zur Entscheidungsfindung beiträgt resultieren daraus kreative Lösungen und eine starke Identifikation und Motivation im gemeinsamen Wirken und Erschaffen.

*Wortherkunft: Sozius = Gefährte, Kamerad, Verbündeter, Kumpan, Mitglied
Krat(e)ia = Macht, Herrschaft, Kraft, Stärke

**Die Gewaltfreie Kommunikation ist ein von Marshall B. Rosenberg entwickeltes Handlungskonzept mit dem Ziel, menschliche Beziehungen in einer Weise zu entwickeln, dass die Betroffenen spontan und gerne zum gegenseitigen Wohlergehen beitragen. Grundvoraussetzung hierfür ist Freiwilligkeit.
***„Ein europäischer Forscher bot hungrigen Kindern eines afrikanischen Stammes ein Spiel an. Er stellte einen Korb mit süßen Früchten an einen Baum und sagte ihnen, wer zuerst dort sei, gewinne alles Obst. Als er ihnen das Startsignal gab, nahmen sie sich gegenseitig an den Händen, liefen gemeinsam los setzten sich dann zusammen hin und genossen die Leckereien. Als er sie fragte, weshalb sie alle zusammen gelaufen sind, wo doch jeder die Chance hatte, die Früchte für sich selbst zu gewinnen, sagten sie: „Ubuntu – Wie kann einer von uns froh sein, wenn all die anderen traurig sind?“ Ubuntu heißt in ihrer Kultur: „Ich bin, weil wir sind“.

Recht / Grundlagen & Gründungsprozess einer zukünftigen Familienlandsitzsiedlung

Mutterverein Edle Erde

Der Verein ist die übergeordnete rechtliche Organschaft für die Umsetzung der einzelnen Projekte und Maßnahmen. Entscheidungen innerhalb einer einzelnen Siedlung trifft jedoch eigenverantwortlich und unabhängig vom Verein der Siedlungsrat der entsprechenden Siedlung.
Der Verein fördert und unterstützt die entstehende Siedlung im Aufbau, die Siedlung sollte jedoch, sobald sie dazu in der Lage ist, sich selbst verwalten und ein dazu passendes rechtliches Organ gründen.

Siedlungsrat (Zwölferrat)

Der Siedlungsrat ist das höchste Gremium in der Siedlung. Dieser Rat übersteht auch der Gesamtversammlung. Alle Familie sind turnusmäßig Bestandteil des Siedlungsrates, um die Ideen jedes einzelnen Familienlandsitzes einfließen lassen zu können. Er besteht anfangs aus den Mitgliedern der Gründungsgruppe, bis maximal zwölf Menschen ab 14 Jahren (geistige Reife des Jugendlichen von der Familie vorausgesetzt und vom Siedlungsrat im Konsens akzeptiert). Auf einen gleichmäßigen Anteil von Männern und Frauen ist zu achten. Jeweils ein Mädchen und ein Junge im Rat zu haben ist angestrebt. Der Verbleib im Rat ist im Regelfall pro Menschen zeitlich auf 6 Monate beschränkt. Dies richtet sich auch nach der Verfügbarkeit eines Nachfolgers und kann sich daher entsprechend verlängern. Nach Ablauf der Ratszugehörigkeit wird der Platz neu besetzt. Jeder Familienlandsitz kann dann einen berechtigten Menschen als Ratsnachfolger zur Wahl anmelden. Berechtigt ist jeder Mensch ab 14 Jahre, welcher seit mindestens 12 Monaten fest in der Siedlung lebt und dessen letzte Ratsmitgliedschaft mindestens 12 Monate vergangen ist. Der ausscheidende Rat ist bevorzugt durch Kandidaten des gleichen Geschlechts und bei Jugendlichen (14-17 Jahre) auch des gleichen Alters zu ersetzen. Bei mehreren Kandidaten entscheidet das öffentliche Los vor dem Siedlungsrat. Bei Krankheit oder Abwesenheit eines Rates wird er vom zuletzt aus dem Rat ausgeschiedenen Mitglied vertreten. Bei Entscheidungen des Siedlungsrates ist immer Konsens anzustreben.

Gesamtversammlung

Zur Gesamtversammlung ist jeder Bewohner der Siedlung geladen. Die Gesamtversammlung findet regelmäßig alle 6 Monate statt. Der Siedlungsrat kann auch zu außerordentlichen Gesamtversammlungen einladen. Dies kann auch nach Eingabe des Wunsches durch einen Bewohner in den Siedlungsrat durch ebenselben geschehen. Die Aufnahme neuer Familien in die Siedlung wird immer im Rahmen der Gesamtversammlung entschieden. Die Entscheidungshoheit hierzu hat der Siedlungsrat, jeder Bewohner muss jedoch auf Wunsch vor der Entscheidung des Siedlungsrates angehört werden. Die Entscheidung, neue Familien aufzunehmen, muss immer positiv durch alle Ratsmitglieder abgestimmt werden (Konsens). Der Siedlungsrat entscheidet, welche die Siedlung betreffenden, gravierenden Maßnahmen vor ihrer Entscheidung im Rahmen der Gesamtversammlung besprochen werden müssen.

Weisenrat

Der Weisenrat hat die Funktion, aufgrund seiner Lebens- und Siedlungserfahrung den Siedlungsrat vor zu schnellen oder unüberlegten Entscheidungen zu bewahren. Der Weisenrat hat bei Entscheidungen des Siedlungsrates ein einmaliges Vetorecht bei jeder Entscheidung. Hierzu reicht ein Veto eines Weisenratsmitgliedes. Sollte der Siedlungsrat bei erneuter Entscheidung zum gleichen Ergebnis kommen, hat der Weisenrat kein erneutes Vetorecht zu dieser Entscheidung. Eine erneute Entscheidung des Siedlungsrates darf erst mit Abstand von 48 Stunden erfolgen. Der Weisenrat darf bei Sitzungen des Siedlungsrates anwesend sein, hat aber kein Stimmrecht. In den Weisenrat werden Menschen durch die Gesamtversammlung gewählt. Hierzu bedarf es einer 100%igen Annahme.

Zusammenstellung der Siedler

Bei den zukünftigen Siedlern achten wir auf eine ausgeglichene und sinnvolle Zusammenstellung. Bewerbungsgespräche mit dem Siedlungsrat vorab über Internet (zb Zoom) und auch Vor Ort in der Siedlungsregion sind obligatorisch. Einen Hektar Land pro Siedlung halten wir für Zöglinge aus Kinderheimen frei.

Nach erfolgreicher Bewerbung beziehen neue Familien zunächst für 12 Monate einen Probelandsitz in Größe eines Viertel Hektars (2500qm). Ein festes Haus bauen sie hier nicht, sondern leben in mobilen Häusern, Jurten oder größeren Gartenhäusern. Den Garten können sie zur Versorgung mit Obst und Gemüse nutzen. Natürlich darf sich die bewerbende Familie auch um eigene Belange kümmern, Ziel des ersten Jahres ist jedoch das Kennenlernen und gemeinsame Wirken. Hierzu soll sich die Familie aktiv in Gemeinschaftsprojekten und der Nachbarschaftshilfe einbringen. Dies hilft dem Siedlungsrat, nach Ablauf der Probezeit und Anhörung der Generalversammlung über die Vergabe eines eigenen ganzen Hektars zu entscheiden.

Verteilung der Grundstücke

Nach dem Probejahr darf sich die Familie einen Hektar Land aussuchen und bekommt diesen dann auch zugeteilt. Sollten gleichzeitig mehrere Familien den gleichen Hektar wählen entscheidet der Siedlungsrat aufgrund von vorgestellten Plänen für das Grundstück durch die entsprechenden Familien. Als letzte Option entscheidet das öffentliche Los über dessen Vergabe. Diesen Hektar erhält die Familie für weitere vier Jahre zur eigenen Findungsphase. Die ersten 5 Jahre erhält der Siedlungsrat Möglichkeiten, das Mietverhältnis aufzulösen. Dies bezieht sich auf der erste Jahr auf dem Probelandsitz und den vier Jahren auf dem eigenen Familienlandsitz.

Übergabe des Hektars – Rechtsrahmen

Bei der Erschaffung neuer siedlungsähnlicher Lebensraum-Strukturen in Ungarn - insbesondere zum rechtmäßigen Erwerb und zur Weitergabe von "Siedlungsland" - bedarf es dem heutigen Stand entsprechend, neuer und lösungorientierter, ggf. auch unkonventioneller rechtlicher Rahmenbedingungen, die eine erfolgreiche Umsetzung erst ermöglichen können. Dazu wünschen wir uns ein Team von juristischen und weiteren Fachkräften, das sich mit Freude und Elan dieser kreativen Herausforderung stellen möchte.
Nach Ablauf von fünf Jahren erhält die Familie, welche in den letzten fünf Jahre schon aktiv innerhalb der Siedlung gewirkt und in den letzten Jahren auch den eigenen Familienlandsitz belebt hat, das Nutzungsrecht auf Lebensdauer und erbliche Übertragungsrecht für den gewählten Hektar. Dabei wird der hierfür geeignetste Rechtsrahmen gewählt.

Aufgabe des Familienlandsitzes

Möchte eine Familie ihren Familienlandsitz aufgeben und ihr Nutzungsrecht zurückgeben, so ist dies jederzeit möglich. Das eingezahlte Geld verbleibt beim Verein. Individuelle Investitionen auf dem Familienlandsitz werden durch den vom Siedlungsrat ausgewählten Nachfolger ausgeglichen. Die Auswahl des neuen Kandidaten obliegt dem Siedlungsrat und der Gesamtversammlung entsprechend der Regeln zur Aufnahme neuer Familien.

Wirken des Vereins und des ungarischen Landwirtes

Der Verein ist die notwendige Körperschaft als Schnittstelle zu Ämtern, Handelsunternehmen, Sponsoren, Verbänden etc. Nach aktuellem Rechtsrahmen ist der Verein nicht befugt, Agrarland zu erwerben. Der ungarische Landwirt ist jedoch legalisiert, bis zu 300ha Land ins Eigentum zu nehmen. Angesichts der vorherrschenden aktuellen Rechtslage kann ein dem Verein angehöriger Landwirt fürs Erste Land für Siedlungsflächen erwerben. Ziel einer noch folgenden Rechtsprüfung ist es, Wege zu finden, das durch den ungarischen Landwirt gekaufte Land in das Vermögen des Vereins zu überführen.

Die Siedlung ist Vereinsgelände im Sinne des Vereinsrechts und steht ausschließlich Vereinsmitgliedern als dauerhafte Wohnmöglichkeit zur Verfügung. Jedes Vereinsmitglied erkennt das mit Zustimmung zur Vereinssatzung an. Bei Kündigung der Vereinsmitgliedschaft durch den Verein erlöscht das Recht der Wohnmöglichkeit auf dem Vereinsgelände. Nach Erteilen des lebenslangen und vererbbaren Nutzungsrechtes (nach 5 Jahren) werden alle Mitglieder des Familienlandsitzes unwiderruflich und lebenslang Ehrenmitglieder des Vereines. Gleiches gilt für deren Nachkommen aller zukünftigen Generationen.

Verpasse keine Neuigkeiten des Muttervereins!

Wenn du dich immer auf dem neusten Stand halten möchtest, dann trage dich jetzt in unseren Newsletter ein!
Wenn wir deine E-Mail bereits auf irgendeine Art manuell erhalten haben, müssen wir dich bitten, dich hier erneut zum Newsletter anzumelden.
Wir dürfen dich nicht einfach so anschreiben. Dies erfordert leider die DSGVO.
leafcross-circle
Cookie Consent mit Real Cookie Banner